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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 19

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
19 -7 Im Kloster zu Heilsbronn ruht die Stammmutter der brandenbnrgischen Kurfrsten und preuischen Kniges) Kurfürst Friedrich Il, der Eiserne. 1440 1470. Wahlspruch: Beten und arbeiten." 1. Persnliches. Friedrich Ii. besa, wie sein Beiname andeutet, eine eiserne Festigkeit des Willens, die er im Kampse gegen die aufrhrerischen Städte und in der Durchfhrung seiner Plne bewies, dazu ein edles, tief religises Gemt. In einem Bekenntnisse. das er in der Domkirche zu Magdeburg ffentlich ablegte, heit es u.a.: Ich vergebe nach Gottes Willen allen denen, die je wider mich getan haben, von ganzem Herzen und bitte Gott sr sie; auch flehe ich zu meinem Schutzengel, als Frsprecher mich beim Herrn zu vertreten in der Not meiner Seele und beim letzten Gerichte." Von seiner frommen Ge-sinnung zeugt auch die Grndung des S ch w a n e n o r d e n s. Mrkische Ritterund Ritterfrauen traten zu einer Vereinigung zusammen, um Einig-"': feit und friedlichen Stand in der Christenheit, vor allem im eigenen' Lande aufzurichten und zu befrdern". Tie Mitglieder muten nach ihrem Stande ehrbar leben, sich vor Missetat, Unfna und Unehre bewahren und ihre Streitigkeiten dem Urteile der Gesellschaft berlassen." Friedrich unternahm auch eine Wallfahrt nach dem heiligen Lande und legte in Klln den Grund zu einem Dome und in Stendal zu einem Kloster. Er hielt strenge ans die Heiligung des Sonntags und verlangte dies auch von den Gutsherren ihren Dienstboten gegenber. 2. Seine Negierung. ^Vergrerung des Landes. Friedrich erwarb gegen eine Entschdigung von 100 000 Goldgulden von dem deutschen Ritterorden die Neumark zurck (1455) (S. 13) und vergrerte seine Erblande durch die Lnder Kottbns, Peitz und Teupitz in der Niederlausitz (1462). b) Sorge fr das Wohl des Landes. Wie Friedrich I. den ' - . streitschtigen Adel, so unterwarf Friedrich Ii. die aufrhrerischen . . Std tl fetnet' Botmigkeit. Diese, zum Teil Mitglieder der Hansa, hatten Bndnisse miteinander geschlossen und kmmerten sich wenig um -die Befehle des Landesherrn. Einige Städte durfte der Kurfürst ohne !) Vergleiche: Kurfrstin Elisabeth von Brandenburg" von Heinze. -Wacker, Lesebuch Ii, Nr. 184. 2) Das Ordenszeichen, Maria mit dem Jesuskinde inmitten der Sonne, zu ihren Fen der Mond, darunter in ringfrmiger Gestalt ein Schwan, wurde an einer Halskette getragen. ...... /y. z': . , . 2*

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 191

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
191 her wollte auf andere Weise helfen. Die Reichen gaben ihr Silberge-schirr her, die Beamten verzichteten auf einen Teil ihres Gehaltes. Haus-frauen brachten ihr wertvolles Hausgert, Kinder ihre Sparpfennige und Dienstboten ihren Lohn. Goldene Trauringe, mehr als 100 000 Stck, wurden gegeu eiferne umgetauscht mit der. Inschrift: Gold gab ich fr Eisen 1813". Unter dem Schutze und der Leitung kniglicher Priu-zessinneu. besonders der Priuzesfiu Marianne, bildeten sich Frauen-vereine, nm die Krieger durch Liebesgaben zu untersttzen und die Verwundeten zu pflegen. Einefchlesische Jungfrau. Ferd inande (Nanny) vou Schmettan, lie ihr volles Haar abschneiden und verlaufte es zum Besten des Vaterlandes. Ferdinande von Schmettau kam mit drei Edelfrauen nach Berlin. In dem Gasthause, wo sie abgestiegen waren, fanden sie eine gedruckte Bitte um Beitrge fr die Verteidigung des Vaterlandes. Die drei adligen Freuu-binnen legten Geld, Ringe und Ohrgehnge bereitwillig nieder. Auch Fer-dinaude, die Tochter eines ehemaligen Obersten, htte ebenfalls gern etwas geopfert, aber sie hatte weder Geld noch Ringe. Noch nie," sagte sie bitter, Hat mich meine Armut so gedrckt als jetzt." Ich habe doch uoch etwas/ sagte sie dann mit freudestrahlendem Gesichte. Schnell schickte sie zu einem Perckeumacher, lie ihr schnes blondes Haar abschneiden und verkaufte es fr 6 Mark; mit stiller Seeleufreude legte sie deu Erls auf den Teller. Ein Beamter kaufte dem Perckenmacher die Haare wieder ab, lies; sie in Ringe fassen und verkruste sie fr 3600 Mark, die er dem Vatertande schenkte. Ein Bauer saudte sein letztes Pferd mit den Worten: Fnf haben die Franzosen mir gestohlen, das sechste will ich ihnen nachschicken." Drei Dienstmdchen bersandten einen silbernen Becher, eine silberne Nadelbchse, sieben Medaillen und 75 Mark. Eine alte Soldatenwitwe schickte zwei Paar wollene Socken, eine andere itwe 81 Tornister. Ein Westfale schenkte 50 Sbelklingen mit den Worten: Lat euch mit ihnen freie Bahn nach dem Rhein machen." Preußen schlo mit Rnland unter Steins Vermittlung am 27. Februar 1813 den Vertrag zu K a lisch und versprach, 80000 Mann zu stellen, Rußland wollte 100000 Mann senden, und nicht eher sollten die Waffen niedergelegt werden, bis Preußen wieder zu seiner frheren Gre (vom Jahre 1805) gebracht worden wre. Am 10. Mrz, dem Geburtstage der inzwischen verstorbenen Knigin Luise, stiftete der König den Orden des Eisernen Kreuzes,') und nachdem der Kaiser von Rußland uach Breslau gekommen war, wurde am 16. Mrz der Krieg an Frankreich erklrt. Am 17. Mrz erlie der König den denkwrdigen Ausrus: An mein Volk," dem der Ausrus Art mein Kriegs- ]) Vergleiche! Das Eiserne Kreuz" von M. von Schenkendorf.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 65

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
der Kaiser erklrte, da er und sein Sohn, wenn der Kurfürst sich wegen seines Herzogtums Preußen zum Könige ausrufen und krnen lassen wolle, ihn unverzgert fr einen König in Preußen ehren, wr-digen und erkennen, auch befrdern wolle, da dieses von anderen Mchten geschehe." Titel und Rang umfate jedoch alle Provinzen des Staates. 2. Die Krnung. Bald nach Abschlu dieser Verhandlungen setzte sich von Berlin aus ein ungeheurer Zug von Wagen, zu deren Fortschaffung 30000 Pferde ntig waren, nach Knigsberg in Be-wegung, wo in der alten Hauptstadt Preuens mit aller Pracht die Krnungsseierlichkeiten begangen werden sollten. Am 15. Januar 1701 nahmen diese ihren Anfang. Vier Herolde in den prchtigsten Anzgen ritten durch die Straen der Stadt und verkndigten die ^Erhebung Preuens zum Knigreiche. Am Vorabende der eigentlichen Feier stiftete Friedrich den Schwarzen Adlerorden, den hchsten Orden des preuischen Staates. Das Ordenszeichen ist ein blaues, achtspitziges Kreuz mit Adlern in den Winkeln und dem verschlungenen Namenszuge F. R. (Friedericus rex = Friedrich König) im goldenen Schilde; es wird an einem orange-farb'gen Bande auf der rechten Hfte getragen. Zu dem Orden gehrt auf der Brust ein silberner, achtspitziger Stern mit einem schwarzen Adler und der Inschrift: Suum cuique". Den Adler whlte Friedrich als Zeichen der Gerechtigkeit. Um dies deutlicher auszudrcken, trgt der Adler in der einen Klaue einen Lorbeerkranz, in der andern den Blitz und der dem Haupte den genannten Spruch. Der Kranz bedeutet die Gerechtigkeit der Belohnung", der Blitz die Gerechtigkeit der Strafen". ^Jedem das Seine" soll also andeuten: Jedem soll nach Verdienst Lohn oder Strafe zuteil werden." Am 18. Januar 1701 setzte Friedrich sich und seiner Gemahlin Sophie Charlotte imschlosse zuknigsberg die Krone aufs Haupt, um anzuzeigen, da er ein König von Gottes Gnaden sei. Das Herzogtum Preußen war somit zu einem Knigreiche erhoben, und der neue König rief nach den Worten Friedrichs des Groen seinen Nachfolgern zu: Ich habe euch den Titel erworben, macht euch desselben wrdig; ich habe den Grund zu eurer Gre gelegt, ihr mt das Werk vollenden!" Die Krone war das gemeinsame Band, das smtliche Teile des Staates als ein Ganzes umschlo; mit dem Titel ihres Fürsten wrbe Preußen" der Gesamtname fr die einzelnen, getrennt liegenden Gebietsteile, und die schwarzweien Landesfarben des Herzog-tnms galten als die Nationalfarben des gesamten preni- Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Iii. r

4. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 17

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
17 zahlreich wurden die Zge der Pilger, als die hl. Helena, die Mutter des ersten rmischen Kaisers, der den christlichen Glauben angenommen hatte, der dem Grabe des Herrn eine prachtvolle Kirche hatte er-bauen lassen. Die frommen Waller trugen vielfach ein langes schwarzes Gewand, einen Muschelhut und einen Stab. Sie besuchten die heiligen Sttten, wo Christus geboren worden war, wo er gelebt und gelitten hatte. Nirgends war ihre Andacht inniger, nirgends hofften sie eher Erhrung ihrer Bitten zu finden, als an diesen geheiligten Orten. Nach den Rmern kam Palstina an die Araber, die An-Hnger der Religion Mohammeds. Solange die Araber Herren des Landes waren, wurde die Andacht der Pilger wenig gestrt. Dann aber eroberten die Trken Palstina, und mm erfuhren sowohl die einheimischen Christen, als auch die sremdeu Pilger schreckliche Mi-Handlungen und unerhrte Erpressungen. Die Trken schndeten die hl. Orte, strten die Christen in ihrer Anbacht und in ihren Gesngen und schleppten ihre Priester in die Gefngnisse. Viele Waller muten vor bei; Toren bleiben, weit sie die hohe Abgabe zum Besuche der Stadt nicht zahlen konnten. Peter von Amiens. Damals lebte in Frankreich ein frommer Einsiedler; er hie nach seiner Vaterstadt Peter von Amiens. Auch er zog nach Jerusalem, zahlte den geforderten Zins und be-trat die hl. Stadt. Er sah den Jammer und das Elend der Christen und die Entweihung ihrer Kirchen durch die Trkeu. Tiefe Wehmut ergriff ihn; er saun auf Rettimg. Er eilte zum Papste, klagte ihm die Not der Christen im Morgenlande und erhielt deu Auftrag, die Völker und Fürsten des Abendlandes zum Kampfe gegen die Sara-zeueu zu begeistern. Barfu und barhaupt, das rauhe Pilgerkleid mit einem Stricke umgrtet, das Kruzifix, in der Hand, sitzend auf einem Esel, durchzog der fromme Einsiedler Italien und Frankreich. Mit feuriger Rede schilderte er die unglckliche Lage der morgeuludischeu Christen und die Frevel der Unglubigem Kirchenversammlung zu Clermont. Im Jahre 1095 wurde zu Clermont in Frankreich eine groe Kirchenversammlung ab-gehalten. Nochmals schilderte Peter die schrecklichen Zustnde im hl. Lande; hierauf forderte Papst Urban mit eindringlichen Worten zu einem Kriegszuge nach Palstina auf, um das hl. Land den Un-glubigen zu entreien. Begeistert durch diese feurigeu Reden riefen alle: Gott will es!" und Taufende lieen sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter hefteu. Als Kreuzfahrer wollten sie an dem Kreuzzuge teilnehmen. Gottfried von Bouillon. Im Sommer 1096 sammelte sich das Hauptheer der Kreuzfahrer unter der Anfhrung des Herzogs Gottfried vou Bouillou und anderer edlen Fürsten. Ein klei-neres Heer war schon im Vorjahre fortgezogen, aber ohne alle Zucht Lrockmann, Paterlndische Geschichte in Bildern. 7. Aufl. 2

5. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 69

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
69 lv. Die Befreiungskriege. ) D e r Hinmarsch. Napoleons Zug nach Rußland. 1812. Fast alle Fürsten und Völker Europas hatte Napoleon bezwungen. Auch Rußland sollte seiner Macht unterworfen werden. Ein ungeheueres Heer brachte er zusammen; jedes besiegte Land mute Hilsstruppeu stellen, Preußen allein 20 000 Mann Im Sommer 1812 brach der Franzosenkaiser nach Rußland auf. Die Russen wurden geschlagen und zogen sich in das Innere des Landes zurck. Auf ihrem Rckzge ver-brannten sie Drfer, Städte und alle Nahrungsmittel. Schon im Herbste hielt Napoleon feinen Einzug in die alte Hauptstadt Moskau. Hier wollte er mit seinem mchtigen Heere den Winteraufenthalt nehmen. Aber bereits in der folgenden Nacht brachen an verschiedenen Seiten der Stadt grliche Feuersbrnste aus; in wenigen Tagen war die groe, reiche Stadt von den Flammen vernichtet. b) Der Rckmarsch. Die Franzosen muten den Rckzug antreten, verfolgt von den Scharen der wilden Kosaken. Ein ungewhnlich frher und strenger Winter trat ein. Von Eis und Schnee hatten die fliehenden Soldaten ungemein zu leiden. Ihre Kleider waren zerrissen; kein Stckchen Brot war zu finden, um den magenden Hunger zu stillen. Viele Tausende erfroren und verhungertem Taufende wurden von dem Schwerte der Russen erschlagen oder fanden ihren Tod in den Fluten der B eresina. Napoleon verlie heimlich das Heer und floh in etilem Schlitten nach Paris. Der Herr hatte gerichtet, und seine Hand hatte den bermtigen Kaiser schwer getroffen. Preuens Erhebung. Napoleons Macht war vernichtet; die Morgenrte der Freiheit brach an. König Friedrich Wilhelm reiste von Berlin nach Breslau. Von hier erlie er im Februar 1813 einen Aufruf zur Bildung freiwilliger Jgerkorps. Der König rief, und alle, alle kamen." Ans allen Gauen Deutschlands strmten freiwillige zu den Waffen, Männer. Greife und Jnglinge, Vornehme und Geringe, sie alle wollten ihr Leben fr die Freiheit des Vater-landes opfern. Zahlreiche Freikorps bildeten sich, unter ihnen das Ltzowsche mit der schwarzen Uniform und dem Toteukopfe vor der Mtze. Wer nicht mit in den Krieg ziehen konnte, der wollte auf andere Weise helfen. Die Reichen gaben ihr Silbergeschirr her, die Beamten verzichteten auf einen Teil ihres Gehaltes, Hausfrauen brachten ihr wertvolles Hausgert, Kinder ihre Sparpfennige. Dienstboten ihren Die goldenen Trauringe wurden gegen eiserne umgetauscht mit Der Zuschrift: Gold gab tch fr Eisen 1813." Eine schleiche Jungfrau Ferdinande von Schmettern schenkte ihr volles, lockiges

6. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 47

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
schwarzen Adlerorden; er ist der hchste Orden des preuischen Staates. Den Adler whlte er als Sinnbild der Gerechtigkeit. Um dies deutlicher auszudrcken, trgt der Adler in der einen Klaue einen Lorbeerkranz, in der anderen den Blitz und der dem Haupte den Wahlspruch Suum Cuique" (Jedem das Seine). Der Kranz be-deutet die Gerechtigkeit der Belohnungen", der Blitz die Gerechtigkeit der Strafen". Jedem das Seine" soll andeuten: Jedem soll nach Verdienst das Seine, Lohn oder Strafe, geleistet werden." Frhmorgens erdrhnten am Krnungstage die Kanonen, die Glocken luteten, und rauschende Musik erscholl in den Straen. Die Vornehmsten des Staates, prchtig in Sammet und Seide gekleidet, versammelten sich in dem Krnungssaale. Danach erschien der König. Er trug ein Kleid von scharlachrotem Sammet, mit Gold gestickt, mit Diamantknpfen besetzt. Um seine Schulter hing der prchtige Krnungsmantel, in welchen goldene Kronen und Adler gewirkt waren. Die Spange an ihm war mit drei groen Diamanten geschmckt, wertvoller als eine Tonne Goldes (300 000 Mark). Der König trat zum Throne, setzte sich die Krone selber aufs Haupt und nahm dann das Zepter in die rechte und den Reichsapfel in die linke Hand. Hierauf erschien die Knigin im Saale; sie war eben-falls herrlich geschmckt. Der König setzte auch ihr eine goldene Krone auf. Dann nahin das Knigspaar auf einem silbernen Throne Platz und empfing die Huldigung der hchsten Beamten, der Groen des Landes und der Abgesandten des Volkes. Unter dem Gelute der Glocken und dem Donner der Kanonen begaben sich alle zur Schlokirche, wo die kirchliche Feier stattfand. Nach der Predigt knieten der König und die Knigin am Altar nieder und wurden an der Stirn und den Pulsen beider Hnde ge-salbt. In demselben feierlichen Zuge ging es dann zurck in den Festsaal, wo ein herrliches Krnungsmahl stattfand. Auch das Volk sollte an diesem Tage erfreut werden. Goldene und silberne Mnzen wurden verteilt. Auf einem freien Platze wurde ein Ochs gebraten, gefllt mit Ferkeln, Rehen, Hasen und Geflgel. Aus zwei Adlern strmte fr alle roter und weier Wein. Ein prachtvolles Feuer-werk und die Beleuchtung der Stadt beschlossen das denkwrdige Fest. Zur Erinnerung an die Krnungsfeier stiftete der König in Knigsberg ein groeswaisenhaus, in Berlin ein Armenhaus, und 3000 Mark schenkte er den Armen. Die Regierungsttigkeit. König Friedrich stand dem Kaiser treu zur Seite, wie er es versprochen hatte. Mit neuen Siegeszeichen geschmckt, kehrten die preuischen Soldaten aus mancher Schlacht heim. In Berlin grndete der König bereits als Kursrst die Soziett der Wissenschaft, d. i. eine Versammlung von Ge-lehrten, welche die Wissenschaft studieren und ausbilden sollten; sie bildet den Anfang der heutigen Universitt. Daneben errichtete er die Akademie der Knste fr Maler und Bildhauer. In Halle stiftete er eine Hochschule. Seinem Vater errichtete er ein groartiges Denkmal, seiner Gemahlin schenkte er das neue Lustschlo Charlotten brg; die Stadt Berlin schmckte 'er durch prchtige Bauten (das Zeughaus, das Schlo) und legte die breite Strae Unter den Linden" an. Sein Land vergrerte Friedrich I. durch die Erwerbung von Tecklenburg. Liugen, Geldern und Mrs. Unter seiner Regierung hob sich der Handwerkerstand;

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 12

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
12 suchen allerlei Schabernack anzurichten, emsige und geschickte Heinzel-Mnnchen leisten den Menschen heimlicherweise hilfreiche Hand. Auf blumigen Wiesen führen lichte Elfen, die den Menschen bald gut, bald feindlich gesinnt sind, im hellen Mondschein ihre anmutigen Tnze auf.1) b) Gtterverehrung. Tempel und Bilder der Götter kannten die alten Deutschen nicht.2) Im Dunkel heiliger Haine unter uralten Bumen, auf deu Hhen der Berge oder an sprudelnden Quellen beteten sie zu ihren Gttern und brachten ihnen Opfer dar. Sie opferten Feldfrchte und Tiere, unter denen das Pferd besonders als Opfertier beliebt war, doch durfte es uoch keinen Reiter getragen haben und in kein Joch gespannt worden sein. In den ltesten Zeiten wurden bei bedeutenden Unglcksfllen oder in groer Not sogar Menschen Kriegsgefangene, Verbrecher oder Sklaven den Gttern geopfert. Auch durch feierliche Umzge und Freudenfeuer suchte man die Götter zu verehren. Die ffentlichen Opfer wurden von Priestern dargebracht; doch hatte jeder Hausvater das Recht, fr sich und die Seinigen zu opfern. Die Priester bildeten keinen besonderen Stand; sie standen aber bei dem Volke in groem Ansehen, erforschten den Willen der Götter und begleiteten das Heer auf feiueu Kriegszgen. Von ihnen lie sich der freie Germane selbst binden und schlagen. Unter den Festen, die den Gttern zu Ehreu gefeiert wurden und sich an die vorzglichsten Vorgnge in der Natur anknpften, nahm das Jul- oder Radfest, das zur Zeit der Winter-Sonnenwende zu Ehren des Sonnengottes Freyer gefeiert wurde, die erste Stelle ein. Dann ruhten die Waffen, Gefangene erhielten die Freiheit, und auf dem Herde wurde das Feuer ausgelscht. Ein Eichenpfahl wurde in die Erde ein-gerammt, darauf ein mit Stroh umwickeltes Rad gelegt und solange von Jnglingen und Jungfrauen von Osten nach Westen gedreht, bis der Pfahl brannte. An ihnen wurden Fackeln angezndet, und das heilige Feuer trug man unter frhlichem Gesnge nach Hause, wo der Jul-kolben,^) ein krftiger Baumstamm, angezndet wurde. Derbrennende Stumpf spendete das Feuer sr das ueue Jahr. Den Gttern wurden Opfer dargebracht und Festgelage abgehalten. r) Vergleiche die Erzhlungen von den Heinzelmnnchen, das Mrchen Schneewittchen", die Gedichte Erlknig" und Der Fischer" von Goethe. 2) Die Götter in Wnde einzuschlieen oder durch Bilder von mensch-licher Gestalt darzustellen, scheint ihnen unvereinbar mit der Erhabenheit der Himmlischen." Tacitns. 1) Jnl-Rad; das Rad, das Sinnbild der Sonne.

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 54

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Sh5r.e6$ % 54 berzeugt, da nur durch eine starke Haud Deutschland vor einer Zersplitterung in mehrere selbstndige Staaten bewahrt werden fnnte, empfahl er auf feinem Todesbette in edler Selbstverlengnuug feinen grten Kaiserkrone des nfteit Deutschen Reiches. Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem Nachfolger und lie ihm durch feinen Bruder Eberhard die Abzeichen der kuig-lichen Wrde die heilige Lanze, die goldenen Armbnder, den Purpur-mautel, das Schwert und die goldene Krone berbringen. Kulturzustnde unter den Meromiugeru und Karolingern. 1. Kusl'iches Leven. Die Hufer zeigten noch vielfach die einfache Bauart der frheren Zeit, doch lernten die Deutschen im Verkehr mit den Rmern den Stein-bau und die Auwendung von Ziegeln und Kalk kennen. Wesentlich in

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 143

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Us bleiben formte, erhielt sie von ihrem Onkel, dem Bischof von Bamberg, eine Burg zur Wohnung angewiesen. Um diese Zeit wurden die Gebeine des Landgrasen zurckgebracht und unter groen Feierlichkeiten und dem Jammer des ganzen Volkes beigesetzt. Dann traten die thringischen Ritter, die Ludwig begleitet hatten, vor Heinrich Raspe und hielten ihm die Unbilden vor, die die Landgrfin durch ihn hatte erdulden mssen. Heinrich mute das Witwengut herausgeben, ein Leibgeding zahlen und Hermann, dem Sohne Ludwigs, die Nachfolge in der Regierung sichern. 4. Elisabeth als Ordensfrau. Elisabeth verzieh ihrem Todfeind, verzichtete auf den frstlichen Hof, und nachdem sie fr ihre Kinder gesorgt hatte, begab sie sich nach Marburg in Hessen. Hier lebte sie in der Nhe des Franziskanerklosters in einer rmlichen Lehmhtte, bis sie an einem (Scharfreitag die hl. Gelbde ablegte und freiwillig in den Orden des hl. Franziskus eintrat. Wie frher, fo waren auch jetzt Arme und Kranke ihre liebsten Freunde; kein Dienst war ihr zu niedrig, keine Krankheit zu ekelhaft, kein Geschwr zu widerlich. Sie starb im vierundzwanzigsten Jahre ihres Lebens. Von der Kirche wurde sie unter die Zahl der Heiligen versetzt, und der ihrem Grabe in Marburg wurde schon bald ein Herr-licher Dom erbaut, eine Perle deutscher Baukunst.]) b. Die geistlichen Ritterorden. In den geistlichen Ritterorden, die eine Verbindung von Rittertum und Mnchtum sind, erhielt das Rittertum eine hhere, gleichsam kirchliche Weihe; denn auch die Ordensritter muten das drei-fache Gelbde ablegen. Die Christen, besonders die Kreuz-sahrer, zu schtzen und in der Krankheit zu pflegen, Selbstzucht, Demut und Frmmigkeit zu beu, hatten sie sich zur besonderen Aufgabe gestellt. Die Ordensmitglieder zerfielen in Ritter, Priester und dienende Brder; sie standen unter einem Gromeister als ihrem Oberen. Der Johanniterorden, so genannt nach dem hl. Johannes dem Tufer, "seinem Schutzheiligen, wurde von italienischen Kanf^ lenten gegrndet (107). Die Ord.ensmitglieder trugen einen schwarzen Mantel mit einem weien, achteckigen Kreuze auf der linken Brust. ') 2adet, Lesebuch Nr. 183: Die hl. Elisabeth, Landgrfin von Thringen."

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 145

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
145 Nach dem Verluste von Palstina zogen sie nach der Insel Rhodus, ') dann nach Malta, weshalb sie anch den Namen Malteserritter fhrten. Die reichen Ordensgter sind zu Anfang des, neunzehnten Jahrhunderts in fast allen Staateil eingezogen worden. Dem Zwecke der Kranken-pflege besonders im Kriege dient noch heute der Malteser-, eine Ver-einignng katholischer, und der Johanniterorden, eine Vereinigung evangelischer Edelleute. Der Orden der Templer (Tempelherren) fhrte seinen Namen von seinem ersten Ordenshause, das selbst Tempel genannt wurde und auf der Sttte des ehemaligen Tempels Salomons errichtet war. Seine Mitglieder waren vorwiegend Franzosen; als Ordensabzeichen trugen sie einen weien Mantel mit einem roten Kreuz. Der sehr reiche und in Frankreich, Spanien und Deutschland weit verbreitete Orden wurde von dem eigenntzigen Könige Philipp dem Schnen von Frankreich grausam auf Grund nicht ganz glaubwrdiger Anschnl-diguugeu verfolgt und auf Drngen des Knigs vom Papste aufgehoben (1312). Jakob von Molay, den letzten Gromeister, nebst mehreren Ordensrittern lie der König ans einer Seineinsel verbrennen; standhast ertrugen die armen Opser ihre Qualen und beteuerten bis zum letzten Atemzuge ihre Unschuld. Die reichen Gter zog der König ein. Spter als die zwei genannten entstand der Deutsche Ritter-orden (1128), dessen Mitglieder Deutsche sein mitteu. Ihre Tracht war ein weier Mantel mit einem schwarzen Kreuze, ihre Schutz-Patronin die Jungfrau Maria, weshalb sie auch Marianer-Ritter genannt wurden. Nach ihrer Vertreibung ans Palstina lieen sich die deutschen Ordensritter in Venedig nieder. Von hier schickte der Hoch-meister Hermann von Salza den Landmeister Hermann Balk mit einer rstigen Schar Ritter zu dem. Lande der Preußen (1228), um ihnen Christentum und christliche Kultur zu bringen. 2). Als im Jahre 1525 der letzte Hochmeister Albrecht von Brandenburg das Ordens-lernt) in ein weltliches Herzogtum verwandelte, zog- ein Teil der Ordensritter nach Mergentheim an der Tauber. Im Jahre 1809 hob Napoleon den Orden in den Rheinbundstaaten auf. In sterreich besteht er in anderer Form noch heute und widmet sich, wie der Malteser-und Johanniter-Orden in Deutschland, der freiwilligen Krankenpflege im Kriege. Der Hoch- und Deutschmeister ist stets ein Prinz des fter-reichijcheti Kaiserhauses. 2) Vergleiche Schillers Gedicht: Der Kampf mit dem Drachen". 4) Siehe den Iii. Teil dieses Lehrbuches, Seite 37. Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Ii. 10
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